Am 16. und 17. Juli 2021 war es endlich soweit: Im Rahmen des UrbanLab#3 fand an diesen zwei Tagen bei bestem Wetter das Testing in der Neckarstadt-Ost in Mannheim statt. Nach letzten Vorbereitungen und mit Unterstützung verschiedener Mannheimer Institutionen wurden in den drei Pilot-Räumen im Quartier die zuvor in den Teams entwickelten Ideen getestet.
- Kann die Lange Röttertraße zu einer Flaniermeile werden?
- Wie verbessert ein Ort der Begegnung am Clignetplatz die Lebensqaulität im eng bebauten Wohngebiet?
- Lässt sich der (Park)Platz an der Uhlandschule besser als Freizeitplatz für alle Generationen nutzen?
Mehrere hundert Menschen besuchten über die zwei Tage die drei Räume, natürlich begleitet durch ein Hygienekonzept. Dort konnten sie erleben, ausprobieren und bewerten, was sich die Teilnehmer:innen der Urban Labs zuvor ausgedacht und prototypisch im Stadtraum auf die Straße bzw. die Plätze gebracht hatten. Mehr Informationen und eine Diashow finden Sie hier.
Raum für Begegnung – sehr erwünscht!
Einige Erkenntnisse des Testings waren schnell offenkundig. So wurde der am Clignetplatz für Autos gesperrte Straßenabschnitt im Nu von Anwohnenden vereinnahmt – ein eindeutiges Zeichen dafür, dass solche (konsum-)freien Räume in dichten Wohngebieten gebraucht werden. Kinder nutzten die freie Straße zum Tanzen, Eltern die nicht zugeparkten Bordsteine zum Sitzen. Zeigen, was möglich ist – dieses Ziel wurde am Clignetplatz eindrucksvoll erreicht. Auch in den anderen Räumen wurden die Ideen größtenteils begeistert aufgenommen. Deutlich wurde auch, dass die Themen Parkraum, Lärmbelastung sowie Befürchtungen bezüglich spezieller Nutzergruppen durch neue Aufenthaltsräume in die Weiterentwicklung einbezogen werden müssen.
Das Testing ist Teil der Methode Urban Design Thinking. Dabei wird überprüft, ob die entwickelten Lösungen überhaupt die Bedarfe der Menschen erfüllen. Dadurch wird sichergestellt, dass die Lösungen auch wirklich bedarfsorientiert sind. Außerdem können beim Testing neue Erkenntnisse gesammelt und diese dann im Nachhinein in die Lösungen eingearbeitet werden.
Genau das ist jetzt die Aufgabe des Teams: die Lösungsansätze weiterzuentwickeln und außerdem neue Unterstützer:innen und wichtige Entscheider:innen aus Politik und Verwaltung in die Umsetzung einzubinden. Im ersten Schritt wird dazu das gesammelte Feedback ausgewertet und in einer Dokumentation veröffentlicht.
Übrigens: Auf dem Beteiligungsportal der Stadt Mannheim können Sie uns auch weiterhin Ihre Meinung, Kommentare und Anregungen zu den Lösungsansätzen mitteilen. Wir freuen uns!
Unser riesengroßes DANKESCHÖN für tatkräftige Unterstützung geht an:
- die Uhland-Werkrealschule Mannheim, die Werkzeug und Arbeitsflächen großzügig zur Verfügung stellte
- die Werkstatt des Nationaltheaters Mannheim und ihre tatkräftige Unterstützung beim Bau der Stadtmöbel
- den Stadtteilservice Mannheim für die Unterstützung in Sachen Logistik und beim Bau von Prototypen
- die Stadtgärtnerei Mannheim, die Unmengen von Blumen und Pflanzen in unsere Hände gegeben hat
- das Quartiersmanagement Herzogenried für die Leihgabe von Outdoor-Möbeln sowie
- die Hochschule Mannheim, die für den Lösungsansatz an der Uhlandschule ein umfassendes digitales 3D-Modell und beim Testing gezeigt hat
Dank Ihrer Hilfe haben wir schaffen können, was für die Transformation urbaner Räume enorm wichtig ist: Veränderungen im öffentlichen Raum erlebbar machen – gern zunächst einmal temporär.