Smart City Strategie Ulm: Bürgerbeteiligung und Ko-Kreation

Die Stadt Ulm erarbeitet seit 2020 im Rahmen eines vom Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat geförderten Smart-City-Modellvorhabens eine Smart City Strategie. Zur Spiegelung des Bearbeitungsstandes in der Bevölkerung hat sie im Juli und August in der Ulmer Innenstadt die räumliche Installation „Boxenstopp“ umgesetzt und in ihr u.a. über die Inhalte, Ansätze und Zwischenergebnisse des Modellvorhabens informiert. Ziel war neben der konstruktiven Diskussion von identifizierten Handlungsfeldern und der Sammlung von Anregungen und Bedarfen von Bürger:innen auch die gemeinsame Entwicklung erster Projektansätze und -prototypen. Das gesammelte Feedback soll in die 2022 beginnende Umsetzungsphase der Smart-City-Strategie überführt werden.

Marcus Jeutner und Jöran Mandik vom Stadtplanungsbüro insar consult übertrugen die ko-kreativen Arbeitsweisen aus Migrants4Cities und entwickelte einen innovativen Beteiligungsansatz: ein ko-kreatives Methodenset, basierend auf der Methode des Urban Design Thinking, aufbereitet in Form von Formatabläufen (Musterabläufe für Zielgruppenworkshops, Interviewleitfäden), Arbeitshilfen (Bedarfsermittlung, Lösungsentwicklung, Prototyping) sowie Onlinelösungen zur begleitenden Strukturierung und Aufbereitung von gesammelten Bedarfen und Ideen.

Zudem entwickelte das Team ein Fortbildungsprogramm für das Projektteam der Stadt, bestehend aus Mitarbeiter:innen von Stadtverwaltungen sowie lokalen Akteuren aus Kultur, sozialen Einrichtungen und Wirtschaft, um sie mit den Arbeitsweisen und Formaten im ko-kreativer Beteiligung vertraut zu machen. Inhalte der Fortbildung waren das Prozessdesign des UDT und die Begleitung bei der Vorbereitung der UDT-Maßnahme, Onlinetrainings zu Methoden des UDTs, praktische Abläufe und Fragetechniken bei der Beteiligung durch Interviews. Projektspezifische Trainingsbedarfe wurden vor und während der Fortbildung identifiziert und Fortbildungsinhalte zielgerichtet angepasst. Die Teilnehmenden der Fortbildungsmaßnahme konnten die Fähigkeiten und das Methodenset praktisch anwenden und auch zukünftig für weitere Prozesse der Stadt Ulm nutzen.

Weiterführende Informationen zum UDT-Prozess in Ulm finden Sie hier.

Foto:  Gerhard Giebener  / pixelio.de

Jetzt im Video! Impressionen zu den Test-Aktionstagen

<>Für alle, die im Juli in der Mannheimer Neckarstadt-Ost nicht dabei sein konnten: Im Video lässt sich noch einmal nacherleben, wie die Besucherinnen und Besucher bei den beiden Aktionstagen die Lösungsideen für ein klimaresilientes und lebenswertes Stadtquartier kennenlernen und erproben konnten. Dazu hatten die Aktiven aus dem Projekt Migrants4Cities in drei Räumen Prototypen aufgebaut: im Wohnumfeld Neckarstadt-Ost, an der Langen Rötterstraße und dem Platz vor der Uhlandschule. Bei gutem Wetter und mit Hygienekonzept haben mehrere Hundert Besucherinnen und Besucher ihr Feeddback gegeben – und helfen so, die Lösungsansätze zu verbessern und weiterzuentwickeln.

Gute Laune gabs auch – wie im Video von Andreas Henn zu sehen und zu hören ist!

Endlich testen: UrbanLab#3 in der Neckarstadt Ost

Am 16. und 17. Juli 2021 war es endlich soweit: Im Rahmen des UrbanLab#3 fand an diesen zwei Tagen bei bestem Wetter das Testing in der Neckarstadt-Ost in Mannheim statt. Nach letzten Vorbereitungen und mit Unterstützung verschiedener Mannheimer Institutionen wurden in den drei Pilot-Räumen im Quartier die zuvor in den Teams entwickelten Ideen getestet.

  • Kann die Lange Röttertraße zu einer Flaniermeile werden?
  • Wie verbessert ein Ort der Begegnung am Clignetplatz die Lebensqaulität im eng bebauten Wohngebiet?
  • Lässt sich der (Park)Platz an der Uhlandschule besser als Freizeitplatz für alle Generationen nutzen?

Mehrere hundert Menschen besuchten über die zwei Tage die drei Räume, natürlich begleitet durch ein Hygienekonzept. Dort konnten sie erleben, ausprobieren und bewerten, was sich die Teilnehmer:innen der Urban Labs zuvor ausgedacht und prototypisch im Stadtraum auf die Straße bzw. die Plätze gebracht hatten. Mehr Informationen und eine Diashow finden Sie hier.

Raum für Begegnung – sehr erwünscht!

Einige Erkenntnisse des Testings waren schnell offenkundig. So wurde der am Clignetplatz für Autos gesperrte Straßenabschnitt im Nu von Anwohnenden vereinnahmt – ein eindeutiges Zeichen dafür, dass solche (konsum-)freien Räume in dichten Wohngebieten gebraucht werden. Kinder nutzten die freie Straße zum Tanzen, Eltern die nicht zugeparkten Bordsteine zum Sitzen. Zeigen, was möglich ist – dieses Ziel wurde am Clignetplatz eindrucksvoll erreicht. Auch in den anderen Räumen wurden die Ideen größtenteils begeistert aufgenommen. Deutlich wurde auch, dass die Themen Parkraum, Lärmbelastung sowie Befürchtungen bezüglich spezieller Nutzergruppen durch neue Aufenthaltsräume in die Weiterentwicklung einbezogen werden müssen.

Das Testing ist Teil der Methode Urban Design Thinking. Dabei wird überprüft, ob die entwickelten Lösungen überhaupt die Bedarfe der Menschen erfüllen. Dadurch wird sichergestellt, dass die Lösungen auch wirklich bedarfsorientiert sind. Außerdem können beim Testing neue Erkenntnisse gesammelt und diese dann im Nachhinein in die Lösungen eingearbeitet werden.

Genau das ist jetzt die Aufgabe des Teams: die Lösungsansätze weiterzuentwickeln und außerdem neue Unterstützer:innen und wichtige Entscheider:innen aus Politik und Verwaltung in die Umsetzung einzubinden. Im ersten Schritt wird dazu das gesammelte Feedback ausgewertet und in einer Dokumentation veröffentlicht.

Übrigens: Auf dem Beteiligungsportal der Stadt Mannheim können Sie uns auch weiterhin Ihre Meinung, Kommentare und Anregungen zu den Lösungsansätzen mitteilen. Wir freuen uns!

Unser riesengroßes DANKESCHÖN für tatkräftige Unterstützung geht an:

  • die Uhland-Werkrealschule Mannheim, die Werkzeug und Arbeitsflächen großzügig zur Verfügung stellte
  • die Werkstatt des Nationaltheaters Mannheim und ihre tatkräftige Unterstützung beim Bau der Stadtmöbel
  • den Stadtteilservice Mannheim für die Unterstützung in Sachen Logistik und beim Bau von Prototypen
  • die Stadtgärtnerei Mannheim, die Unmengen von Blumen und Pflanzen in unsere Hände gegeben hat
  • das Quartiersmanagement Herzogenried für die Leihgabe von Outdoor-Möbeln sowie
  • die Hochschule Mannheim, die für den Lösungsansatz an der Uhlandschule ein umfassendes digitales 3D-Modell und beim Testing gezeigt hat

Dank Ihrer Hilfe haben wir schaffen können, was für die Transformation urbaner Räume enorm wichtig ist: Veränderungen im öffentlichen Raum erlebbar machen – gern zunächst einmal temporär.

 

Urban Design Thinking kennenlernen – Wissenstransfer für die Mannheimer Stadtverwaltung

Im Projekt „Migrants4Cities“ wird seit mehreren Jahren erfolgreich mit der kollaborativen und ko-kreativen Methode des Urban Design Thinking an neuen Lösungen für die nachhaltige Gestaltung der Stadt Mannheim gearbeitet. In den kommenden Jahren stehen in Mannheim weichenstellende Projekte wie der Grüne Deal Mannheim, der Klimaschutz-Aktionsplan 2030 oder sMArt roots an – Projekte die von den Erfahrungen des „Migrants4Cities“-Projektteams profitieren können. Was liegt näher, als die Erkenntnisse und Erfahrungen an andere Kolleg:innen weiterzugeben!

Gesagt, getan! In einem interaktiven WebLab am 7. Juli 2021 hatten interessierte Mitarbeiter*innen der Mannheimer Stadtverwaltung die Gelegenheit, die Methode Urban Design Thinking unaufwändig kennenzulernen. Dabei konnte die Methode in einem Schnelldurchlauf ganz unaufwändig einmal selbst ausprobiert werden sowie offene Fragen zur Anwendung und zum Transfer in andere Kontexte gemeinsam diskutiert werden. Organisiert wurde das WebLab gemeinsam von Vertreter*innen der Technischen Universität Berlin, der Stadt Mannheim sowie dem inter 3 Institut für Ressourcenmanagement. Insgesamt beteiligten sich Kolleg:innen aus 5 Fachbereichen sowie der Klimaschutzagentur, der Kunsthalle und den Reiss-Engelhorn-Museen.

UTC 2021: Einladung zum Rundgang durch die Neckarstadt Ost

Was braucht es für einen lebenswerten Stadtteil, in dem sich die Menschen wohlfühlen und der sich den Herausforderungen der Zukunft stellt? Im Projekt Migrants4Cities haben Bürger*innen, Akteur*innen vor Ort und Vertreter*innen der Stadt für die Neckarstadt Ost gemeinsam Ideen zu diesen zentralen Fragen entwickelt. Ihre Lösungsansätze teilen sie im Rahmen des UTC 2021 beim Urban Lab 16 direkt vor Ort.

Zu sehen sind die “Ideen für Klimaresilienz und Aufenthaltsqualität” prototypisch bei einem zweistündigen Rundgang durch das Quartier am Samstag, 17. Juli 2021 von 14.00 bis 16.00 Uhr. Wir starten am Clignetplatz (68167 Mannheim).

Während des Rundgangs erfahren die Teilnehmer*innen in kurzen Inputs Wissenswertes zu aktuellen Themen wie Flächengerechtigkeit und die Anpassung von Städten an den Klimawandel. Außerdem können die Teilnehmer*innen die im Projekt entwickelten Ideen ausprobieren und auch selber eigene Vorschläge machen. Beim Spaziergang sind keine Treppen zu überwinden.

Also: Herumspaziert, Hereingehört und Mitgemacht! Wir freuen uns auf Sie!

Hier können Sie sich für die Teilnahme vorab registrieren.

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